Flamenco, Streetstyle, Akrobatik und Poesie: Düsseldorf Festival! im September findet statt

Der Herbst macht Hoffnung – da geht wieder was! Zum Beispiel das 30. Düsseldorf Festival! Die Intendanten und Geschäftsführer Christiane Oxenfort und Andres Dahmen haben es für den Zeitraum 9. bis 27. September geschafft, Orte zu finden und ein Programm auf die Bühne zu stellen, dass auch mit den aktuellen Covid-19-Hygieneregeln funktioniert (sie weichen zum Beispiel auf die Mitsubishi Electric Halle aus). Damit sind sie nicht ganz allein: Immer häufiger hören wir, dass Programme und Konzepte angepasst wurden und sich ab August und September, nach den Sommerferien, kulturell wieder einiges tun wird im Lande. Freu…!

Beim Düsseldorf Festival! spielte der Tanz schon immer eine bedeutende Rolle, außerdem der Cirque Nouveau. Man wollte spartenübergreifende Arbeiten zeigen und zum Entdecken einladen. „Es ist ein offener Ort für Neulinge wie für Spezialisten. Vor allem aber ist es ein Ort für den Genuss von Sinnlichkeit und der Befriedigung von Neugierde“, heißt es auf der Website. Bedeutende Tänzer und Compagnien machten während der vergangenen Jahrzehnte schon früh in Düsseldorf Station: Zum Beispiel Akram Khan, Hofesh Shechter, Sidi Larbi Cherkaoui, Rocio Molina, Compagnie 111, Mourad Merzouki (Cie. Käfig), Anthony Egea, Kader Attou und viele, viele mehr.

Nun aber zu dem, womit in diesem Jahr die Neugier in Sachen Tanz und Crossover (hier wird es vorangig artistisch) befriedigt werden kann. Wer ist dabei?

Los Aurora – Flamenco

Eine gar nicht so heimliche Liebe verbindet den Flamenco mit dem Jazz: Beide musikalischen Genres sind geprägt von vitalen Rhythmen und Improvisation und sind Hybride aus vielen Einflüssen. Und ihre Ursprünge bei den Schwarzen in Amerika und den Gitanos in Spanien entstammen in beiden Fällen benachteiligten Minderheiten. Den Flamenco als „iberischen Blues“ in seiner aktuellsten Spielart verkörpern die jungen Musiker des Ensembles Los Aurora, das aus der katalanischen Musik-Akademie Taller de Músics in Barcelona hervorging. Das Quartett um den charismatischen Sänger Pere Aurora mit dem bekannten Flamenco-Tänzer Jose Manuel Álvarez interpretiert die Klassiker des Flamencos aufregend neu.

So. 13.9., 20 Uhr, Mitsubishi Electric Halle

Compagnie XY – Akrobatik, Tanz und Poesie

Die französische Compagnie XY aus Lille steht für eine kühne Mischung aus Akrobatik, Tanz und Poesie. Mit anderen Worten: für den Neuen Zirkus, der die Grenzen zu anderen Gattungen überschreitet. Mit dem Choreografen Rachid Ouramdane haben die neunzehn Artistinnen und Artisten eine athletische choreografische Sprache entwickelt, die plastische Bilder findet für das Spannungsfeld der Beziehung von dem Einzelnen zur Gruppe. Zwischen Individualität und Schwarmintelligenz geht es um den Mut, Unterschiede zum Ausdruck zu bringen. „Möbius“ offenbart den einzigartigen Charakter jeder Person auf der Bühne und beschreibt den konfliktreichen, aber auch beglückenden Weg jedes einzelnen zu seinem Platz in der Gruppe.
Do. 10.9. – Sa.12.9., 20 Uhr, Mitsubishi Electric Halle, Deutschlandpremiere!

Urbanatix: Tabula rasa – hoch dynamische Streetstyles

Die Isolation des Lockdowns bedeutete für KünstlerInnen auch, nicht mehr auftreten zu können. An diese Grenzsituation erinnern die ersten, intimen Momente der eigens für das Festival kreierten Show „Tabula rasa“die sich sogartig zu einem emphatischen Fanal der Hoffnung verdichtet. Tabula rasa meint soviel wie unbeschriebenes Blatt, vier große Tische, die in immer neuen Formationen bespielt werden, sind das sprechende Bild für diese bewusst offene Ausgangssituation. Regisseur Christian Eggert und Choreograf Takao Baba inszenieren KünstlerInnen, die sich in furiose Ensemblenummern steigern und hoch dynamische Street Styles feiern. Zu Live-Musik sind zehn PerformerInnen der spektakulären Formation Urbanatix zu erleben, die alle erdenklichen Spielarten von Artistik und Urban Dance zu einem rasanten Mix fusionieren.
Mi. 23.9. – Fr.25.9., 20 Uhr, Mitsubishi Electric Halle, Uraufführung!

Face to Face – Kunst für Dich allein oder Euch als Paar

Aus der Corona-Not eine exklusive Tugend macht das Format „Face to Face“, denn es bietet eine einzigartige Aufführungssituation. Auf dem Burgplatz ist ein kleines Theaterzelt aufgebaut, das besonders berührende Begegnungen erlaubt. Denn nur einzeln oder als Paar erlebt das Publikum eine etwa 15-minütige, individuelle und unwiederholbare Performance von überwiegend Düsseldorfer KünstlerInnen, die – mit dem gebotenen Abstand – von Angesicht zu Angesicht stattfindet und eine intensive Interaktion entstehen lässt. MusikerInnen, SchauspielerInnen und PerfomerInnen bieten nahezu alles zwischen Klassik und Neuer Musik, Barock und Tango, Tanz und großer Literatur mit Klavier, Akkordeon, japanischer Flöte und Schlagzeug. Die KünstlerInnen sind gezielt zu buchen.
Was für ein Luxus! Da muss man sich sicher beeilen beim Ticketbuchen!

Tipp: 24.9.: Tanzperformance, Daniela Georgieva

Mi. 9.9. – So.27.9., unterschiedliche Uhrzeiten, Das kleine Zelt, Burgplatz

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