Die Mailbox läuft über vor Meldungen wie „Abgesagt“, „Spielplanänderungen“ – und „Wir kommen wieder“. Natürlich wollen wir alle Tanz ERLEBEN und der Stillstand der Kultur ist fürchterlich. Aber ist es nicht ein Segen, dass wir jetzt und heutzutage Internet und TV haben?
Geht ins Netz, es gibt so viele Künstler und Compagnien, die ihre Werke jetzt wieder streamen. Schlechtes Gewissen? Nein, das müsst Ihr nicht haben. Ein Publikum zu finden, ist immer schön. Und mit einer Spende könnt Ihr Euch genauso revanchieren wie mit einem Kartenkauf. (In Kürze schreibe ich zu diesem sehr politischen Thema noch einen ausführlicheren Post.) Und wie auch außerhalb von Corona-Zeiten lohnt sich das aufmerksame Verfolgen von TV-Ankündigungen oder Streamingdiensten. Es gibt mehr Tanz, als man so denkt: Dokumentationen, Portraits, historische Aufnahmen, Wissenschafts-Sendungen und vieles mehr!
Meine Tipps:
Die Premiere war für Mai geplant – daraus wurde nichts. Jetzt zeigt das Stuttgart Ballett den Abend „HÖHEPUNKTE“ ab 19 Uhr als Livestream auf Youtube. Dort ist er dann bis zum 29. November, 22 Uhr, abrufbar. Gezeigt wird die Stuttgarter Erstaufführung von Jirí Kyliáns „PETITE MORTE“, Roland Petits „LE JEUNE HOMME ET LA MORTE“ sowie die Wiederaufnahme von Kyliáns „ANGELS“.
Crystal Pite ist meine Lieblingschoreografin! Wie schön, dass das Royal Opera House London wieder Video on Demand anbietet: Pites Stück „FLIGHT PATTERNS“ ist bis zum 6. Dezember abrufbar – für nicht einmal 3 Pfund (Bezahlung per Kreditkarte). Unbedingt hier ansehen! Auf dem gleichen Kanal gibt es Christopher Weeldons „WITHIN THE GOLDEN HOUR“, und zwar ab dem 13. November (knapp 12 Euro).
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„RASTLOS“ – ein dreiteiliger Tanzabend an der Staatsoper Hannover. Das Staatsballett zeigt drei Arbeiten von Juliano Nunes („Moonlight“), Jirí Kylián (Double You) und Lukás Timulak (Masculine/Feminine). Die Premiere wird am 8. November (Sonntag) live übertragen, der Stream ist im Anschluss bis Ende November abrufbar. Ein Probenvideo findet Ihr hier. Zum Stream…
„NOMAD“ von Sidi Larbi Cherkaoui und seiner Company EASTMAN. Arte zeigt eine Aufzeichnung vom 16. Oktober 2020 im Théâtre National de Bretagne, Rennes.
Das schon ältere, aber zeitlose Stück, wie die Kibbutz Contemporary Dance Company sagt, „IF AT ALL“ wird am 15. November und 29. Dezember um 21 Uhr israelischer Zeit (bei uns ist das 20 Uhr) gestreamt. Das Ganze findet statt auf der Website der Company.
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Das THEATER KOBLENZ hat ein digitales Programm zusammengestellt, darunter ist ein Tanzstück. „NICHT MIT DIR UND NICHT OHNE DICH“. Das Ticket für den Stream kostet 9 Euro und ist bis zum 31.12. einlösbar. Einen direkten Link gibt es leider nicht, aber von der Startseite der Webseite des Theaters Koblenz findet man das Angebot schnell. Dort heißt es: „Dieses Ballett von Steffen Fuchs ist die tänzerischer Erforschung der zahlreichen Facetten der Menschlichkeit, welche die „Goldberg-Variationen“ von Johann Sebastian Bach das Publikum musikalisch erleben lassen. 15 Tänzer. 15 Soli. Jeder für sich und doch nicht allein. Im Austausch zwischen Körper und Musik entsteht zu ausgewählten Variationen in der Version für Harfe ein aufs Wesentliche konzentriertes Miteinander.“
In „PIXEL“ bewegen sich die Körper der Tänzer durch einen sich ständig wandelnden digitalen Raum, bis Illusion und Realität miteinander verschmelzen. In dem von MOURAD MERZOUKI geleiteten Zentrum für Choreografie CNN Créteil & Val-de-Marne arbeitet der Choreograf mit der Compagnie Adrien M / Claire B zusammen, die in virtuellen Installationen und dreidimensionalen Performances den Dialog zwischen Körper und digitaler Illusion auslotet. Arte zeigt das Stück hier.
„YAG THE MOVIE by OHAD NAHARIN“: Live Screening am 21. November, 21 Uhr. Dafür sind Tickets zu erwerben. Diese sowie weitere Infos hier.
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Demis Volpi ist seit dieser Spielzeit Ballettdirektor an der Oper am Rhein – er tritt in große Fußstapfen, und zwar in die von Martin Schläpfer Die erste Produktion trägt den schönen Titel „A First Date“. Die dazugehörige, ca. 12-minütige Dokumentation der Oper zeigt die ersten Begegnungen, die ersten „Dates“ Volpis mit der Compagnie und erlaubt einen Blick in die Probenarbeit. Sehen könnt Ihr sie hier.
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Der stets gut gelaunte Choreograf und Tänzer (Gauthier-Dance) Eric Gauthier hat mit dem SWR eine Dokureihe gedreht und ist dabei zu den Tanz-Hotspots der Welt gereist. Teil 1 ist jetzt in der ARD-Mediathek verfügbar: „DANCE AROUND THE WORLD – TEL AVIV“.
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Wer Lust hat selbst zu tanzen, schaut mal bei Gauthiers Gute-Laune-Kanal #wohnzimmerballett vorbei. Eric ist Fun und macht mit Dir per Youtube Warm up, Hiphop, Salsa, Penguin Dance für Kinder… herrlich!
LOUISE LECAVALIER ist 62 Jahre alt und sie arbeitet hart, sehr hart. Aus stundenlangen Improvisationen extrahiert und extrahiert sie Bewegungen zu einer Essenz, die sie dann in Proben verfeinert. Ein Tanz-Workaholic und Ikone des zeitgenössischen Tanzes. Arte hat ein wunderbares Portrait dieser Frau im Programm, die unbändig viel Kraft und Energie hat, im Gespräch aber ganz zart und zerbrechlich wirkt. „Kriegerin des Tanzes“ ist noch bis zum 16. November abrufbar.
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Eine ganz großartige Dokuserie: MOVE! auf Netlix. Heiß empfohlen. Alle Details hier in diesem Blogbeitrag.
Der MDR zeigt „WENN WIR ERST TANZEN“. Hoyerswerda schrumpft, viele gehen weg. Einer aber kommt zurück und initiiert das Projekt „Eine Stadt tanzt“. Die Proben zu „Le Sacre du Printemps“ begleiten das Nachdenken über Opfer, die wir heute bringen. Biografien mit Brüchen werden zu eindrucksvollen Tanzszenen: Der Beweis, dass man Agonie überwinden und das Leben zum Tanzen bringen kann. Der Film begleitet den aus Hoyerswerda stammenden Dirk Lienig, Ballett- und einstiger Solotänzer, Choreograf und Regisseur, in einem persönlichen Protokoll beim Aufbau der Tanzcompagnie und im Probenprozess. Beim Tanzen öffnen sie sich: Menschen, die ihren Platz in der Gesellschaft neu bestimmen müssen – in einer Region, deren Wandel sich bislang kaum positiv bemerkbar macht.
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